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Kolumbien 🇨🇴 Kaffeezone muy linda

Ab in die Kaffeezone! Per Bus gut erreichbar ging es von Cali aus erst nach Filandia und dann nach Salento.

In Kolumbien wird ein Dreieck zwischen Manizales, Armenia und Cartago(?) als Kaffeezone bezeichnet. Dieses Gebiet liegt grob gesagt in der Mitte von Medellin, Bogota und Cali. Etwas höher und nach wie vor in den Anden gelegen, herrschen das ganze Jahr milde Temperaturen und perfekte Bedingungen für Kaffeebohnen und allen anderen erdenklichen Früchten. Mittags schönes T-Shirt-Wetter und nach Sonnenuntergang kühlt es auf Sweatshirt-Wetter ab. Diese Ecke gilt als die schönste Region Kolumbiens. Auf jeden Fall einer der schönsten Regionen würde ich sagen.

Filandia

Nach einigen Wochen in den Städten Quito, Popayan und dem heißen Cali, war ich froh wieder rauszukommen in die Natur!

Die Dörfer in der Region sind ziemlich klein. Haben ein kleinen schönen Dorfplatz im Zentrum und die Häuser sind großteils weiß mit farbigen Türen und Fenstern aus Holz. Klein, nett und sympathisch! Wie erwähnt war ich froh wieder auf dem Land zu sein. Bei angenehmen Wetter entschloss ich mich dazu einfach mal loszulaufen.

Der Klassiker sind angebotene Touren in kleinen Gruppen, mit denen man in Jeeps Kaffeefarmen besucht.

Mein Ziel war es so eine Finca zu finden, aber ich hatte keine Lust auf Menschen 🙂

Also ging es per Fuß einfach mal raus aufs Land und es war eine gute Entscheidung. Ist schon überragend wenn man dort durch die Landschaft läuft. Überall wachsen Bananen, Kaffeebohnen, Avocados zu hunderten an Bäumen und und und. Und zwischendrin gibt es immer wieder farbenfrohe Blumen zu sehen, die ich nur aus Blumenläden bei uns kenne. Auf meinem Weg habe ich zwar keine Kaffeefarm gefunden, dafür außerhalb des Dorfes relativ viele Farmer getroffen, mit denen man dann auch immer kurz ins Gespräch kommt, wenn man alleine rumläuft. Alle haben ihre kleine Farm, bauen irgendwas an und sind glücklich. Aussteiger aus Amerika, kolumbianischer Händler, der schon Mal in Hamburg war, eine Oma hat mir eine Cola aus ihrem Kühlschrank geschenkt und ein Arbeiter der mir erklärte wie man Kochbananen (Platanos) erntet (von jeder Palme wächst nur einmalig eine Staude, danach wird die Palme gefällt).

Highlight war eins meiner besten Essen, dass ich in Südamerika hatte.

Ich war irgendwo im Nichts unterwegs. Selbst eine Möglichkeit etwas zum Trinken zu kaufen war schwierig, geschweige denn ein Restaurant zu finden. Wie das Glück aber wollte, hat mich in einer kleinen Siedlung ein Mann zu einem Garten geführt mit Papageien, Ziegen, Kolibris, Hunden, Katzen und Gockeln. Es war zwar kein wirkliches Restaurant, aber die Familie hat für so eine Kaffeefinca-Tour Essen zubereitet und meinten es sei kein Problem wenn ich davon was abhaben möchte. Und ja es war mega lecker. Der Tisch war voll mit lokalen Gerichten. Weiß nicht was es alles war, aber es war geschmacklich tiptop! Dankeschön!

Der beliebteste Ort in der Region ist Salento. Von Filandia nach Salento sind es mit dem Jeep lediglich 45 Minuten. Viele gehen dort hin und lassen Filandia links liegen.

Ich möchte Salento nicht schlecht machen, daher mache ich Filandia gut 😉

In Filandia ist alles vieeel günstiger. Das Essen ist besser und wird zu fairen Preisen angeboten. Das Dorf ist nicht überfüllt mit Touristen und schnuckelig wie man so schön sagt. Auch die Hostels kosten weniger.

Salento

Vom Dorflook her ziemlich ähnlich zu Filandia. Im Zentrum ein Dorfplatz und viele Restaurants außenrum und ebenso die weißen Häuser mit bunten Farbtupfern. Von Salento aus kann man einen Ausflug ins Valle del Cocora machen und daher ist es wohl beliebter als die anderen Dörfer außenrum.

Von hier aus habe ich eine Kaffeefarm besichtigt. Gibt dort viele Farmen, die kleine Rundgänge für wenig Geld anbieten. Sollte man auf jeden Fall machen. Cool mal zu sehen, wie Kaffee angebaut und geerntet wird. In diesem Fall alles noch harte Handarbeit. Die Arabica-Bohne kommt aus dieser Region und macht Kolumbien zum Kaffeeexporteur Nummer 3 auf der Welt (#1 Brasilien und #2 Vietnam). Die Bohnen werden geerntet, gewaschen, getrocknet und teilweise geröstet. Die schönen großen Bohnen Güteklasse 1 werden an reiche Länder wie Deutschland verkauft und die kleinen oder kaputten Bohnen behält der lokale Markt.

Aber auch auf der Farm gilt, dass die Kaffeebüsche nur ein kleiner Teil von einer krassen Auswahl an Fruchtbäumen und Blumen sind, die es durchgehend zu bestaunen gibt.

Kaffeeprozess

Bohne wird eingepflanzt -> aus Bohne wird ein Pflänzchen -> aus Pflänzchen wird ein Busch -> an Busch wachsen neue Bohnen, grüne Bohne = noch nicht reif, rote Bohne = reif -> Bohnen werden gepflückt -> Bohnen werden geschält (per Maschine) -> Bohne wird getrocknet -> Bohne wird je nach Exportland geröstet (kein Bild, Deutschland mag starken Kaffee, daher lange Röstung) -> Bohne wird gemalen -> Kaffeepulver wird aufgebrüht -> Kaffee fertig! Tada!

Stimmungsdämpfer

Am Abend wurde auf dem Marktplatz, auf großer Leinwand, das heiß ersehnte Viertelfinale Kolumbien gegen Chile übertragen. Typisch für die Copa gab es tief stehende Mannschaften, viele Fouls, Rudelbildung, Schauspieleinlagen und keine Tore. Nach 90 Minuten geht es dann total bescheuert direkt ins Elfmeterschießen, in welchem Kolumbien verlor. Copa vorbei!

Valle del Cocora

In diesem Tal wachsen die einzigartigen Wachspalmen, die bis zu 70 Meter in die Höhe wachsen. Sehr schöne Landschaft durch welche man auf einem Rundweg (4-5 Stunden Laufzeit) laufen kann. Lohnt sich!

Die Wachspalme gilt als Nationalbaum in Kolumbien, wächst nur an bestimmten Orten und ist deswegen geschützt. Wer eine Palme fällt, weil sie bei sich vorm Haus irgendwie stört, kann ins Gefängnis kommen!

So weit die Kaffeezone. Habe die Kaffeezone vorm Atlantik eingebaut, um Zeit zu schinden, damit die Wellen an der Küste besser werden (klappte so mittel mit den Wellen). Mit einem Stopp am Calima Lake, ging es für mich von Salento aus wieder ein Stück Richtung Cali und dann nach Buenaventura an den Pazifik!

Bald mehr und bald auch vorbei mit dem Jahr 😱

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