Mini-Update
Bin in Japan. Morgen geht’s nach Hawaii. Mir geht’s gut! 😬
Da ich in Japan keine große Zeit gefunden habe etwas zu schreiben, wird China aufgesplittet. Sonst würde hier noch länger nichts passieren und ich möchte meine Stammleser ja auch nicht zu lange warten lassen.
Wobei das bereits eingetreten ist 😬 Hier erstmal Beijing und Xi’an. Der Rest kommt. Ganz bald vielleicht 🙂
Los geht’s!
Gar nicht so einfach eine Reise durch ein Land zusammenzufassen in dem man 4 Wochen unterwegs war. Da erlebt man einiges und China zu beschreiben fällt mir dazu noch recht schwer.
Zum Reisen durch China gehört deren Geschichte, Kultur, Regierungsform usw einfach dazu. Und so hat vieles irgendwie 2 Seiten. Es ist ein sehr schönes Land mit vielen mega freundlichen Menschen und es gibt verdammt viele wunderschöne Ecken. Natur wie Stadt.
Aber manchmal wirken die Menschen auch unfreundlich und wenig rücksichtsvoll und die komplette Kontrolle und Überwachung der Regierung gehört eben auch zu China.
Um es aber schon vorweg zu nehmen. Mein Eindruck von China ist nach dem Besuch vor Ort viel besser als zuvor. Ich mag das Land. Es ist anders. Ich möchte und kann bei vielen Punkten nicht sagen ob es besser oder schlechter als bei uns in Europa oder dem Westen ist, aber es ist vieles einfach anders 🙂
Beijing
Und zwar ging es nach Ankunft aus der Mongolei mit der Transib in Peking los.
Der erste Eindruck von neuen Ländern sind immer erstmal die Menschen, wenn man versucht sich zurecht zu finden und zur Unterkunft zu gelangen.
Da man auch immer eine gewisse Erwartung mit sich bringt, beobachtet man die Leute und sucht nach Bestätigung dessen. Ich muss zugeben, dass meine Vorstellung von China eher mittelmäßig waren.
Man baut sich so ein Image eines Landes ja nicht bewusst auf, aber irgendwie hat man durch Medien und Erzählungen und keine Ahnung wie das genau passiert, eine gewisses Bild, was man erwartet. Klar es war viel los am Bahnhof, es sind relativ viele Polizisten oder sonstige uniformierte Leute zu sehen aber ich habe keinen gesehen der mir vor die Füße spuckt (gut sollte später noch kommen) oder mir beim Anstehen für die Subway zu nahe kam.
Es war eher der Eindruck, dass die Menschen nicht groß anders sind, als in einer europäischen Stadt. Die Dimensionen und Distanzen sind natürlich andere bei knapp 20 Millionen Einwohnern.
Ahh was direkt auffällt, dass alle per Smartphone bezahlen. Die Leute waren eher verwundert, wenn ich mein Bargeld als Touri auspackt habe. Jedoch braucht man dazu WePay und das bekommt man nur mit einem chinesisches Konto. Es gibt wohl Bezahl-Apps die per Kreditkarte oder Paypal funktionieren aber ich habe es nicht ausprobiert.
Selbst die Omi auf dem Markt bezahlt ihre 2 Zwiebeln indem sie einen QR Code scant 🙂
Ich hatte mich noch nicht wirklich gut über China und dessen Sehenswürdigkeiten informiert und der ursprüngliche Plan war erst Beijing und dann 2 Wochen später von Shanghai wieder abzufliegen.
Aber da ich bereits fast ne Woche in Verzug war und auch Minime in Shanghai treffen wollte, wurde beschlossen den Flug verfallen zu lassen. Außerdem wurden mir in den Hostels viele Tipps gegeben was ich noch so alles anschauen kann.
Der Plan für Peking an sich war relativ einfach. Wenn man dort ist, sind Die verbotene Stadt und Chinesische Mauer Pflichtprogramm. Außerdem habe ich mir im Hostel ein Fahrrad ausgeliehen und bin rumgedüst. Zwar nicht so einfach in deren Verkehr zu überleben, aber ich habe mich angepasst. Heißt egal auf welcher Spur fahren, Ampeln sind nicht ganz so wichtig und Ellenbogen raus 😀
Normal noch hupen oder klingeln aber das bringt nichts. Verstehe echt nicht warum es durchgehend gemacht wird. Naja so war ich noch beim Olympiagelände, dem Sommerpalast und habe dazwischen viel Beijing gesehen.
Auf dem Rückweg zum Hostel war bereits Feierabend Rush Hour und dann wird es echt heftig mit dem Verkehr. Selbst auf der Fahrradspur war Stau. Und dass Fahrräder (auch meins), sowie Scooter kein Licht haben, macht es nicht einfacher.
Cool ist, dass es in Beijing und den anderen Städten keine Zweiräder mehr mit Spritmotor gibt. Alles elektrisch oder Muskelantrieb! Sehr schön.
Das hat aber auch auch seinen berechtigten Grund und sollte (und wird wohl auch in den nächsten Jahren) auf Autos ausgeweitet werden, denn die Luft ist schon heftig. Dachte anfangs noch es sei einfach bewölkt. Jedoch war theoretisch keine natürliche Wolke am Himmel. Alles voller Smog 🧐
So habe ich den Sommerpalast auch nicht wirklich gesehen. Tatsächlich habe ich auch nicht Die verbotene Stadt gesehen. War am Samstagmittag dort und da die Besucherzahl täglich auf 80.000 Menschen (!) limitiert ist, war es auch für mich verboten reinzugehen 🤷♂️
Chinesische Mauer
Wenn man zur Mauer möchte gibt es verschiedene Abschnitte die man besuchen kann. Es geht zwar auch ohne Tour, ist aber nicht so einfach mit den Öffentlichen. Tickets kaufen auf chinesisch ist eher schwierig und daher habe ich einfach eine Tour im Hostel gebucht.
Und zwar ging es zum Abschnitt Mutianyu. Es gibt vom Peking aus noch einen Abschnitt der näher und überlaufener ist und einen Teil weiter weg, bei dem man länger wandern kann und der noch nicht restauriert ist.
Kann nur empfehlen vom Busparkplatz aus die Treppen zur Mauer und nxiht die Seilbahn zu nehmen. Dauert etwa 45min und ist voll okay zu laufen. Die andere Möglichkeit ist eben die Seilbahn für einiges an Geld zu benutzen. Der Schlange am Eingang nach, geht es damit aber nicht viel schneller als wenn man läuft.
Hutongs
An der Stadt Beijing fand ich cool, dass sehr moderne Gebäude neben noch erhaltenen, traditionellen Vierteln (Hutongs) stehen.
Leben in Peking
Ansonsten fühlt es sich recht distanziert und anonym an. Ich wurde ein bisschen ignoriert. Spricht mit nicht vielen Leuten und ja im Gegensatz zu zB Shanghai ist das etwas seltsam. Liegt vielleicht auch an der Sprachbarriere.
Aber ich habe später auch gehört, dass andere Teile Chinas den gleichen Eindruck von Beijing haben. Auch die Hostels waren eher anonym und leer.
Essen gehen kann recht günstig sein. In den kleinen Garküchen gibt es Dumplings, Buns oder Nuddelsuppen für ein paar Euro. Wenn man in Restaurants geht ist es etwas teurer. Bestellen klappt fast immer nur mit Zeichensprache. Auf Bilder zeigen oder sich überraschen lassen was man da so ausgewählt hat. Meistens ist es aber sowieso ein ähnlicher Geschmack 😬
Xi’An
Nach einigen Tagen Beijing war ich mit meinem Programm dann durch. Man kann zwar bestimmt mehr machen, aber für mich war es genug.
Problem war nur, dass ich zu meiner Verabredung mit Di’s Familie in Yancheng noch 3 Tage Zeit hatte. Habe mich dann dafür entschieden noch spontan nach Xi’An zur Terracottaarmee zu fahren. Eine Hostelübernachtung und der Preis für einen Slow-Train über Nacht ist ungefähr gleich bei 20 Euro.
Also was solls. Ab nach Xi’An, ankommen, einen Tag Terracottaarmee und den Tag darauf nach Yancheng.
Zug fahren
Generell ist das Reisen in China mit dem Zug am einfachsten. Es gibt Fast-Trains (Bullet-Train) oder die Slow-Trains. Die Preise für den Schnellzug sind okay aber im Vergleich zum langsamen Zug dann doch recht teuer. Beim Slow-Train kann man noch verschiedene Klassen buchen.
1. Klasse bedeutet ein Schlafabteil mit 4 Betten (je 2 Hochbetten) und Weak-Sleeper (also eine weiche Matratze).
2. Klasse sind Hard-Sleeper und 6 Betten in einem Abteil (je 3 Betten übereinander).
Die 3. Klasse beudeutet einen Hard-Seater! Es gäbe sogar noch die Variante eines Stehplatzes.
Buchen kann man das sehr einfach über www.trip.com. Man hat in jeder beliebigen Sprache alles sehr übersichtlich aufgeführt, bucht seinen Zug und zeigt dann die Buchungsnummer am Ticketschalter des Bahnhofs vor und erhält sein Ticket. Kostet 3 Euro extra, aber das ist es wert, da es durchaus schwierig ist auf chinesisch ein Ticket für den richtigen Zug zur richtigen Zeit zu kaufen.
Da ich spät dran war gab es für mich nur noch den harten Sitzplatz. Aber joa ist dafuer unschlagbar günstig. Heisst also 15 Stunden sitzen nach Xi’An und 17 Stunden nach Yancheng. Wuerde ich im Nachhinein vielleicht nochmals überdenken 😉
Es war sehr eng und man kann den Sitz nicht verstellen. Schlimmer jedoch war jedoch, dass dem Chinesen das Rauchverbot ziemlich egal ist. Er raucht dann zwar nicht bei den Sitzen, jedoch zwischen den Abteilen. Was bei fehlenden Türen und keinen Fenstern ziemlich eklig ist.
Aaaber wenn man richtig müde ist, kann man überall schlafen. Es war aber nicht nur nervig. Mit meiner 6er Sitzgruppe und den Leuten aussenrum entstand per Google Translate ein ganz interessantes Gespräch. Einer tippte und alle anderen haben was vorgeschlagen oder Kommentare abgegeben.
Es waren nach meiner Einschaetzung alles Arbeiter die in Beijing waren und in ihre Heimatstadt fahren. Für sie war ich wohl der reiche Europaer und so kam nach kurzen Small-Talk über Herkunft und Alter direkt die Frage nach meinem Gehalt.
Habe dann nicht groß nachgedacht und habe ihnen mein letztes Nettogehalt verraten. Nachdem sie es in Renminbi umgerechnet hatten entstand eine seltsame Stille. Mir kam erst danach dass es wohl ein sehr großes Vielfaches ist, was die normalen Arbeiter bekommen.
Ist dann schon komisch wenn man so nachdenkt, dass diese Menschen hart arbeiten, gerade so über die Runden kommen und niemals nur in ein Nachbarland reisen können. Sie haben dann erklärt dass sie alle Geld brauchen für ein Haus und Auto, da dies die Vorraussetzung ist um eine Frau in China zu bekommen..?
Aber das gab unserer Freundschaft nur einen kleinen Daempfer. Wurde noch zur Nudelsuppe eingeladen und es war echt cool mit den Jungs zu plaudern.
Angekommen in Xi’An
Xi’An selbst ist nicht so spektakulär. Es hat eine historische Stadtmauer und ein paar schöne Gebäude.
Terracottaarmee!
Der Grund um Xi’An zu besuchen sind ganz klar die berühmte Terracottaarmee!
Habe dorthin eine Tour im Hostel gebucht. War nicht zu teuer, mit Abholung und englisch sprechenden Guide.
Die Armee ist schon sehr cool. Habe es mir etwas anders vorgestellt, da bisher nur ein kleiner Teil wirklich ausgegraben und zusammengesetzt ist. Die ganze Anlage wurde auch erst zufällig 1974 entdeckt.
Der erste Emperor von China namens Qin, der China vor über 2000 Jahren vereint hat indem er alle Teile erobert hat, war wohl etwas verrückt. Er hat sich für sein Leben nach dem Tod eine Armee bauen lassen. Insgesamt gibt es wohl circa 8000 Skulpturen. Archer, Pferde, Soldaten und ein paar wenige Generäle.
So läuft man durch die 3 Hallen und schaut sich Ausgrabungen in unterschiedlichen Status an. Riesen groß und wie gesagt, ist erst ein kleiner Teil ausgegraben oder zusammengesetzt. Beeindruckend ist es allemal.