Heyaa angekommen im schönen Kolumbien! Im Süden ging es los. Popayan und Cali stehen auf dem Programm! Let’s dance! 🕺
Das einzige Land auf meiner Reise, welches ich bereits ein Mal besucht hatte. Kolumbien ist aber so groß und vielfältig, dass ich lediglich Medellin nochmals besuchen sollte. Meine Route ging diesmal logischerweise im Süden los, über Popayan und Cali in die Kaffeezone, dann an den Atlantik und per Boot nach Nuqui, weiter nach Medellin und zu guter letzt in das Amazonasgebiet bei Leticia im Dreiländereck von Kolumbien, Peru und Brasilien. Ich fand die Orte und Regionen überragend! Teilweise war Anreise und Transport nicht so einfach wie an der Karibikküste, die dieses Mal ausgelassen wurden, aber womöglich war es deswegen so gut.
Ich wusste also, dass ich ein Land bereise, in welchem die Menschen sehr fröhlich sind, durchgehend getanzt wird, das Klima meist warm ist und in welchem das Preis-Leistungs-Niveau mit am besten überhaupt ist. Unterkünfte, Essen auf der Straße oder im Restaurant und Getränke sind günstig und dazu noch total gut! Dazu gibt es an jeder Ecke super geile Früchte zu kaufen. Für 50 Cent gibt es meinen favorisierten Becher voller Mangos und Ananas oder frisch gepresste Fruchtsäfte aller Art. Dazu Früchte, die wir gar nicht kennen, weil es sie bei uns einfach nicht zu kaufen gibt. Mini-Bananen, Tomate de Arbol, Jugo de Lulu und mega lecker: Guanabana!
Einziger Nachteil bei den leckeren Früchten ist, dass wenn man zurück in Deutschland ist, man die mickrigen, teuren und bei weitem nicht so gut schmeckenden Früchte aus dem Supermarkt nicht mehr toll findet 🙂 Habe seit meiner Rückkehr tatsächlich keine Avocado oder sowas in der Richtung gekauft.
Trotz all den Vorzügen in Kolumbien ist die Reaktion bei anderen immer die selbe: “Was du gehst nach Kolumbien? Ist das nicht gefährlich?”
Und ja! Ist es! In einem von Pablo Escobar regierten Land ist es brandgefährlich!! Man kommt durchgehend mit Drogenkartellen in Kontakt und Bandenkriege sind Alltag. Aber da man als Europäer bei Einreise direkt 10 Gramm Koks und eine Waffe bekommt, kann man sich dementsprechend wehren! 😉
Los ging die wilde Fahrt von Quito aus per Bus zur Grenzstadt Tulcan, dann per Taxi zur Grenze, ohne Probleme Aus- und Einreisen, per Taxi weiter nach Ipiales und dann per Nachtbus nach Popayan.
Easy peasy, aber genau deswegen bisschen beklemmend. Die Grenze zwischen Ecuador und Kolumbien ist voll mit Flüchtlingen aus Venezuela. Es sind von Hilfsorganisationen Zelte aufgebaut in denen Familien sitzen mit vielen kleinen Kindern, die auf dem Boden schlafen. Anscheinend benötigen diese Leute 3-4 Tage bis sie die Grenze passieren können (in dem Fall von Ecuador nach Kolumbien). Die Schlangen der Wartenden ist riesig. Man läuft mit einem entschuldigenden Blick an allen anderen vorbei zur Schlange nebenan für “Europeans” und nach 5 Minuten warten beim Ausreisen und weiteren 5 Minuten beim Einreisen, ist man in Kolumbien.
Popayan
Popayan ist eine kleine schöne Stadt auf dem Weg nach Cali. Sie wird die weiße Stadt genannt, da traditionell alle Gebäude in der Altstadt weiß angestrichen werden müssen. Dazu ist die ganze Altstadt und deren Architektur einfach schön anzuschauen. Es gibt zu Ostern berühmte Umzüge (Prozessionen) durch die Stadt. Die Bilder, bei denen die Menschen riesige Statuen auf solchen Aufbauten durch die Straße tragen, kennt man eventuell. Ansonsten gingen viele ehemalige Präsidenten in Popayan zu einer berühmten Universität.
Ich habe die ersten Tage Kolumbien genossen und gefeiert frische Ananas zu essen!
Cali
Cali – Die Welthauptstadt des Salsas! In Cali dreht sich alles ums Tanzen! Salsa ist einfach allgegenwärtig. Mittags geht man in Tanzkurse und lernt Salsa-Moves und abends gehen alle in ein Tanzlokal und wenden die gelernten Moves an. Es ist dabei sehr schön, dass es egal ist auf welchem Level man tanzt. Wenn welche total durchdrehen und verrückte Dinge mit ihren Beinen machen, dann schauen sich das alle an und finden es toll, statt zu denken, shit der ist besser als ich. Und selbst wenn Anfänger wie meinereiner sich ungelenk bewegen, ist das vollkommen okay.
Cali ist aber auch nach wie vor die gefährlichste Stadt in Kolumbien 🙂 Aus der noch nicht lange vergangenen Zeit der Kartelle, gibt es heute noch Gesetze, wie dass man nach 22 Uhr mit dem Auto über die rote Ampel fahren darf, weil anhalten zu gefährlich ist. Dann wollte/durfte mich ein Motorrad-Taxi nicht mitnehmen, da es verboten ist, dass 2 Männer zusammen auf einem Roller oder Motorrad unterwegs sind. Nur Mann und Frau ist erlaubt. Naja er hat es trotzdem gemacht und wir sind der Polizei ausgewichen 🙂
Ganz wichtig in Kolumbien ist König Fussball!! Die Copa America hat begonnen und an meinem Ankunftstag in Cali stand das erste Spiel gegen Argentinien an. Fussball ist in Südamerika eher Religion und zwar für alle. Nicht nur für die Männer, sondern für die ganze Familie. Und so war in Cali Ausnahmezustand. Die Atmosphäre des Spieltags lag in der Luft. Noch schnell ein bestimmt originales Kolumbientrikot für 1,33 € an der Ecke gekauft, ging es zum Spiel mit dem besagten Motorbike-Taxi.
Ich hatte das Glück Michelle und Christian, wieder Mal über Couchsurfing, kennengelernt zu haben. Beide konnten gutes Englisch sprechen, was die Kommunikation erleichterte. So konnte ich viel mit echten Calienas statt Hosteltouris unternehmen. Und was gibt es besseres als mit Kolumbianern Fussball zu schauen 🤠 Das Spiel wurde gewonnen und so war die Stimmung bei allen perfekt. Am Abend ging es noch weiter zu einem Geburtstag eines Kumpels von Christian, irgendwo Abendessen und als Abschluss ins La Topa, dem wohl bekanntesten Salsa-Club in Cali. Das ist nicht wie bei uns an typischen Diskoabenden, an denen alle viel zu viel trinken, sondern da wird ein Wasser bestellt und der Fokus liegt wirklich auf dem Tanzen.
Je nach Schnelligkeit des Rhythmus (was man ganz leicht hören kann!) und ob dieser gefällt, fordern dann ganz klassisch die Männer die Damen zum Tanzen auf. Da war ein weiterer Vorteil, mit Locals unterwegs zu sein, dass diese dann eher mich motiviert haben zu tanzen. Ich meine, wenn man absolut nicht weiß wie die Schritte funktionieren, geht man nicht zu fremden Damen und fordert diese auf, um im nächsten Satz zu sagen, dass man übrigens nicht tanzen kann.
Also wurde Salsa getanzt und ja, hat Spaß gemacht!
Die nächsten Tage liefen dann immer ähnlich ab. Im Hostel wird lange geschlafen, nach Frühstück und chillen, geht eine Gruppe aus dem Hostel zum Tanzkurs, im Anschluss habe ich bisschen von Cali angeschaut und abends geht man dann wieder tanzen in ein Lokal!
Ich fand es interessant und Cali ist eine der wenigen Städte, die nicht wegen bestimmten Sehenswürdigkeiten bekannt ist, sondern wegen eines Tanzes. Im Hostel sind viele, die da hängen bleiben und seit Monaten tanzen und das total toll finden. Für mich waren es die ersten und einzigen 2 Tanzkurse meines Lebens und es war schon spaßig und total okay. Aber mir fehlt da einfach die Leidenschaft, mehr und mehr Moves zu erlernen. Die Grundschritte habe ich grob gelernt, damit ich abends bisschen was zeigen kann, aber joa viel mehr dann eben doch nicht.
Da im Hostel eher diese Leute unterwegs waren (“Kann das Fussballspiel nicht anschauen, ich habe Tanzkurs!” wtf !), hatte ich wieder mega Glück Zeit mit Michelle und Christian zu verbringen. So haben wir 2 Abende bei der Familie von Christian verbracht, was einem einfach das echte Cali näherbringt. Vielen Dank euch zwei für schöne Abende, viel Tanzen, Diskobesuch, Karaokeabend und coole Ecken von Cali kennenzulernen!
Passiert ist übrigens nichts. Alles safe. Man hört die üblichen Geschichten von Überfällen, nimmt das Taxi nach Hause, auch wenn der Weg zum Hostel zu Fuß nicht weit wäre. Safty first!
Popayan und Cali waren schöne erste Stationen in einem coolen Land und es sollten noch einige weitere folgen! Hier demnächst exklusiv zu sehen! Schalten Sie ein!