Nach der Pazifikküste in Kolumbien sollte der nächster Stopp auf der Reise im schönen Medellín sein. Von Nuqui oder Bohia Solano geht es per Flieger auch nur nach Medellín.
Medellín
Ich war bereits paar Jahre zuvor in der Stadt. Damals mit dem Tobiasch. Daher wusste ich, dass es in eine Stadt geht, in dem das ganze Jahr ein super angenehmes Klima herrscht. Nicht zu heiß, aber trotzdem warm und von den umringten Bergen von Unwettern und Regenwolken beschützt.
Anders als damals ging es dieses Mal nicht ins Hostel, sondern ich wurde von der Familie Guererro eingeladen. Die Ani und Flo Wenzelburgo haben das von Deutschland aus eingefädelt und so kam ich in den Genuss zuhause bei Ani’s Eltern und Schwester wohnen zu dürfen. Und wie schon öfters erwähnt, ist es etwas ganz anderes bei Einheimischen zu wohnen, als im Hostel.
Man hat einen viel besseren Einblick in das wahre Leben und lernt die Stadt ganz anders kennen. Schon der Wohnort ist anders, als in einer Touristenecke. Bei Ankunft haben mir Gloria und Carlos ihre Ecke gezeigt, wo man im kolumbianischen Park vor der Haustür das normale kolumbianische Leben von normalen kolumbianischen Menschen beobachten kann 🙂
Ein weiterer Vorteil Gast bei lieben Menschen zu sein, ist die einem entgegen gebrachte Gastfreundschaftlichkeit! Ich hatte den Luxus eines eigenen Zimmers und Bettes und wurde von vorne bis hinten verwöhnt und das alles für kostenlos! Sogar die Dusche war warm 😉 Über die kleinen Dinge freut man sich erst wieder, wenn man sie eine Zeit lang nicht hatte.
So ganz dran gewöhnt alles hinzunehmen und “nur” ‘Danke!’ zu sagen, habe ich mich immer noch nicht. Aber wenn ich glücklich bin, ist auch der Einladende glücklich! 🙂
Es gab täglich leckeres Frühstück und Essen und ich habe gelernt, dass Arepas auch Geschmack haben und lecker sein können!
Als Tourist war ich zugegebenermaßen eher faul. Und ich glaube das hat auch die Guerreros etwas verwundert 🙂 Ich war nicht typisch (Flo) deutsch durchgetaktet und habe von morgens bis abends Medellín angeschaut, sondern mich eher treiben lassen und viel Café und Fruchtsäfte getrunken. Immerhin habe ich eine Free-Guided-Tour durch die Stadt gemacht!
Das lag aber eher daran, dass ich die Orte bereits gesehen hatte, denn um Medellín gerecht zu werden, muss ich sagen, dass es echt viel zu sehen gibt! Comuna 13, den Botero Plaza, Aussichtsberg, Heiße Schokolade mit Käse, Parks, Guatapé ist nicht weit weg und bestimmt vieles mehr, was mir gerade nicht mehr einfällt. Schon alleine mit den Seilbahnen über die, an den Berghängen, selbstgebauten Häusern zu schweben ist beeindruckend.
Natürlich spielt in Medellín die Geschichte Kolumbiens um Pablo Escobar eine große Rolle, der aus der Stadt stammt und sein Kartell dort aufgebaut hatte.
Aber! Kolumbianern ist es wichtig klar zu stellen, dass Pablo alles andere als cool war, sondern ein Massenmörder und Verbrecher. Und den folgenden Satz hört man ganz oft: “Kolumbien ist nicht wie es die Netflixserie “Narcos” darstellt!”.
So besucht man mit der Tour zwar schon einige Orte, die im Zusammenhang mit Pablo stehen, aber eher Plätze wo Bombenanschläge stattfanden und einem erklärt wird, dass es eine grausame Zeit war, bei dem täglich Menschen auf der Straße erschossen wurden.
Zum Glück ist Medellín mittlerweile eine (meiner Eindruck nach) sichere Stadt, auch wenn man natürlich gewisse Ecken meiden sollte. Auch das Nachtleben in der Zona Rosa, rund um den sogenannten Nutten-und-Koks-Park hat einiges zu bieten. Habe mich mit den Leuten aus dem Hostel von der Küste getroffen und es war lustig im Bällebad sein Bier zu trinken 🙂
Zum meiner Selbstverteidigung muss ich sagen, dass ich nicht nur gechillt habe, sondern auch meine Heimflugreise geplant habe. Was ohne Kreditkarte und wenigen übrigen Tagen gar nicht so leicht ist.
Meine Eltern haben mir zwar beide Ersatzkreditkarten nach Medellín geschickt, aber diese waren noch nicht freigeschalten oder funktionsfähig.
Mir ist da erst bewusst geworden, dass ich seit langer Zeit gar keine Kreditkarten mehr online gebraucht habe. Ich habe mich da wohl etwas von Carina anstecken lassen.
So zurückblickend war das letzte online gebuchte Hostel irgendwann in Bolivien. Seit dem ging es von Ort zu Ort per Bus, für welchen man sein Ticket am Schalter kauft und für die Hostels informierte ich mich zwar auf Booking, aber es wurde jedes Mal zum Hostel gefahren und gefragt, ob noch ein Bett frei ist. Und das hat immer gut geklappt (selbst bei Ankünften mitten in der Nacht). Das Festlegen auf fixe Daten ist einfach so einschränkend 🙂
Klar ist so eine Karte zum Abheben von Geld doch ganz praktisch 🙂 Seit Ecuador und Verlust der Karten reiste ich mit zu viel Bargeld im Gepäck durch die Gegend, was immer ein doofes Gefühl ist.
Apropos Carina. Mein alter Reisebuddy war auch wieder in der Stadt 🙂 Für uns sollte es bald zusammen in den Amazonas gehen. Sie konnte mir beim Flug dorthin mit ihrer Karte aushelfen, da wie erwähnt meine nicht funktionierte.
Vielen Dank auch an Melanie. Die restlichen Flüge innerhalb von Brasilien, nach Rom und weiter nach Baden-Baden hat sie für mich gebucht. So ganz ohne Kreditkarte und spontan funktioniert das Leben dann doch nicht!
Aber zurück zu meiner Gastfamilie. Ich hatte eine überragende Zeit und mich im besten Spanisch mit Gloria und Carlos unterhalten. Mit Ani’s Schwester, Andre, ging das auf Englisch sogar noch besser 🙂
Selbstverständlich durfte ein dickes geiles Rindersteak in Kolumbien nicht fehlen.
Leider war weiterhin etwas Zeitdruck angesagt. So vergingen die paar Tage wie im Flug. Nichtsdestotrotz haben wir am Wochenende einen gemeinsamen Ausflug unternommen.
Santa Fé
Und zwar ging es nach Santa Fé. Ein kleines süßes Dorf außerhalb von Medellín. Auf dem Weg dorthin gab es einen kleinen Snack namens “Bandeja Paisa”! Typisch für Kolumbien ist dies ein Gericht mit 5(!) verschiedenen Fleischsorten und minimal Beilage 🙂 In Kolumbien geht es ums FLEISCH!!
Zwar kämpften alle vorbildlich, aufgegessen hat aber keiner. Und es hat gereicht um den restlichen Tag einfach komplett satt zu bleiben! Viel und lecker!
Santa Fé ist ein Dorf mit kleinen Gassen, weißen Häusern, gemütlicher Stimmung und schönen Kirchen. Ganz gut am Wochenende aus der hektischen großen Stadt rauszukommen. Bei den vielen Marktständen konnten wir weitere noch nie gesehene Früchte kosten und ja es war ein kleiner cooler Ausflug mit der ganzen Family 🙂
Dankeschön
Vielen Dank an Gloria, Carlos und Andre, dass ihr so freundliche und coole Gastgeber seid und mir für ein paar Tage ein Zuhause gegeben habt 🙂
Ich habe mich mega wohl gefühlt, Spaß gehabt und Medellín von einer anderen Seite kennengelernt.
Puedo escribir esta entrada en Espagnol, pero mis susciptores solo son Alemanes y no pueden entender esta lengua. Tal vez mi proximo blogo va a ser en un otro lengua! 😉 Saludos y muchas gracias para todos! Tu casa es mi casa 😉